Am Thema „Flüchtlinge in Deutschland“ kommt derzeit irgendwie keiner mehr vorbei. So auch eine Gruppe Studierende des Masterstudienganges Kinder- und Jugendmedien der Universität Erfurt. Evelyn Kramer, Nadja Jennewein, Ann-Kathrin Wulf und Katharina Grunick ließen aber alle politischen Debatten hinter sich und setzen im Rahmen einer Lehrveranstaltung ein Handyfilmprojekt mit Kinder und Jugendlichen des Freundeskreises für Flüchtlinge in Fellbach (bei Stuttgart) um. Ziel war es, Flüchtlingen und Kindern mit Migratationshintergrund eine Möglichkeit zu bieten, ihre ganz individuellen Themen und Fragen über ein Medium zu artikulieren, das bei allen Heranwachsenden höchst beliebt ist und das für aktive Medienarbeit zahlreiche Potenziale bietet – das Smartphone.
Das Ergebnis ist eine bunte Filmcollage zum Thema „Lasst uns spielen!“, die zeigt, dass Kindheit jenseits aller politischen Auseinandersetzungen mit Toben, Freiheit und Unbeschwertsein verbunden ist und sein sollte. Dennoch gab es während der drei Projekttage mit den Kindern aus unterschiedlichen Herkunftsländern einige Herausforderungen zu meistern: Sprachliche Barrieren und räumliche Engpässe sowie die Spontaneität der jungen Filmemacher erforderten von den Studierenden ein Höchstmaß an Flexibilität und Organisatischgeschick. Und selbstverständlich waren die Eltern der Kinder zur „Filmpremiere“ eingeladen und die Kinder dann auch sehr stolz auf ihre Leistung.
Insgesamt zeigen solche Lehrveranstaltungen wie diese, dass eine erfolgreiche universitäre Ausbildung nicht nur in verschlossen Seminarräumen stattfinden muss. Darüber hinaus scheint aktive Medienarbeit als Instrument der handlungsorientierten Medienpädagogik mehr denn je dazu geeignet, aktuelle gesellschaftliche Themen aufzugreifen und im Sinne der Zielgruppen umzusetzen. Die Artikulationsbedürfnisse der jungen Flüchtlinge werden auf diesem Wege jedenfalls ernst genommen.